
Erfahrungsbericht Rekultivierung erfahren
Lina Fitz und Tini Götzke waren auf dem Knotenpunksystem der Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen in der Radregion Rheinland auf der Spur.
Knotenpunkte: 11 – 10 – 14 – 71 – 66 – 72 – 73 – 69 – 65 – 64– 59 – 40 – 71 – 14 – 15 – 54
Sonniges Herbstwetter und milde Temperaturen – die perfekten Bedingungen für eine Ausfahrt durch die Radregion Rheinland! Tini und ich sind normalerweise auf den Rennradstrecken rund um unseren Heimatort Köln unterwegs. Heute haben wir uns entschieden, etwas Neues auszuprobieren.
Vorbereitung:
Auf der Webseite der Radregion Rheinland haben wir von dem Knotenpunktsystem erfahren, das die gesamte Region durchzieht. Deshalb geht es für uns zum ersten Mal auf eine Route nach Knotenpunkten. Die Route „Rekultivierung erfahren“ haben wir uns vorher auf der Webseite der Radregion Rheinland angeschaut und die Knotenpunkte auf unseren Lenkeranhängern notiert. Auf der Strecke erwartet uns eine ehemalige Tagebaulandschaft. Wir sind gespannt! Der Startpunkt der Route liegt nicht in Köln, das ist zum Glück kein Problem. Dank des flexiblen Knotenpunktsystems können wir einen beliebigen Knotenpunkt der Route als Startpunkt wählen und von dort aus auf den Rundkurs starten.
Abschnitt 1: Köln bis Hürth, ca. 18 km
Um aus Köln herauszukommen, orientieren wir uns an den Knotenpunkten 11, 10 und 14 durch den Grüngürtel, der in den schönsten Herbstfarben strahlt. Dann ist auch schon der Knotenpunkt 71 ausgeschildert, an dem unsere Tour in Hürth beginnt. Auf den letzten Kilometern haben wir bemerkt, dass Tinis Vorderreifen Luft verliert. Deshalb steuern wir als erste Station den Erlebnisbauernhof Gertrudenhof an. Dort gibt es eine ADAC-Fahrradservicesäule, an der wir mit professionellem Werkzeug schnell das Problem beheben und den Reifen aufpumpen können. Anschließend nutzen wir die Gelegenheit, uns durch die herbstliche Kulisse treiben zu lassen und eine kleine Stärkung in der „Kürbis-Scheune“ zu kaufen. Bevor wir weiterfahren, müssen wir natürlich noch den Tieren im Streichelzoo einen Besuch abstatten – ein kleines Schaf ist besonders zutraulich.
Abschnitt 2: Hürth bis Brühl, ca. 10 km
Mit prallen Reifen und bester Laune geht es weiter in Richtung Knotenpunkt 72. Ganz in der Nähe liegt das UNESCO Welterbe der Brühler Schlösser. Die Räder können wir bequem und sicher an einem der Schlosseingänge abstellen. Zu Fuß lassen sich das imposante Schloss Augustusburg und das Jagdschloss Falkenlust sowie die dazugehörigen barocken Schlossgärten mit der beeindruckenden Freitreppe von außen bestaunen. Bei der Besichtigung dieses Gesamtkunstwerks der Architektur und Kunst fühlen wir uns wie auf einer Zeitreise in den Rokoko.
Abschnitt 3: Brühl bis Erftstadt, ca. 23 km
Wir lassen Brühl hinter uns und fahren weiter. Vor uns liegt der herbstlich bunte Naturpark Rheinland, ein 1.000 Quadratkilometer großes Gebiet landschaftlicher Vielfalt: Hier gibt es unzählige Seen, Wälder und Tiere. Die Ruhe auf den gut ausgebauten Radwegen mitten durch die Natur ist für uns eine willkommene Abwechslung nach den wuseligen Städten. Die Seen entlang der Route müssen wir uns unbedingt merken und im Sommer zum Schwimmen wiederkommen! Dann haben auch die Seeterrasse und der Waldbiergarten geöffnet. Dort kann man bestimmt super eine Radel-Pause mit Blick in die Natur machen.
Abschnitt 4: Erftstadt bis Brühl, ca. 21 km
Der Rhein-Erft-Kreis begeistert uns mit seiner Burgenvielfalt. Als erstes erreichen wir die Burg Blessem. Dieser Ort regt die Fantasie an und wir stellen uns vor, wie hier im Mittelalter gelebt wurde. Nur wenige Kilometer weiter liegt die Wasserburg Konradsheim. Außerhalb von Veranstaltungen kam man sie leider nur von außen bewundern, die beeindruckende Architektur veranlasst uns aber dennoch zu ein paar Schnappschüssen zur Erinnerung an den schönen Tagesausflug. Inzwischen ist es schon Nachmittag und so langsam merken wir unsere Beine. Bevor wir die letzte Etappe antreten, stärken wir uns bei Kaffee und Kuchen in einem kleinen Café direkt an der Route. Während wir hier Energie tanken, können wir andere Radfahrer*innen beobachten, die sich vielleicht auf der gleichen Route befinden wie wir. Hier lassen wir den bisherigen Tag Revue passieren und sind uns schon jetzt einig, dass wir lange nicht mehr eine so abwechslungsreiche Strecke gefahren sind. Frisch gestärkt und neugierig auf das, was noch kommt, brechen wir zum Endspurt auf. Nach den letzten Kilometern erreichen wir schließlich – geschafft, aber glücklich – den Knotenpunkt 71 in Hürth, an dem wir unseren Ausflug gestartet haben.
Fazit:
Wir wussten gar nicht, wie abwechslungsreich das Kölner Umland ist und sind begeistert von der Strecke mit ihren kulturellen, natürlichen und geschichtlichen Highlights. Die gut ausgebauten Radwege machen Spaß und lassen keine Langeweile aufkommen. Entlang der Route laden Cafés, Restaurants und Hofläden immer wieder zum Verweilen und Stärken ein. Dank des flexiblen Knotenpunktsystems konnten wir uns jederzeit einfach orientieren und die Fahrt richtig genießen – Das war definitiv nicht unsere letzte Knotenpunktrunde!